BURNOUT - WENN KÖRPER UNS PSYCHE BLOCKIEREN!
Ausgebrannt? Völlig am Ende? Deprimiert? Eine körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung entsteht aufgrund einer gefühlten Überlastung, zu deren Bewältigung Sie keine Ressourcen besitzen. Ist die Erschöpfung eine Reaktion auf momentane Probleme, vergeht sie wieder, sobald die Belastung vorüber ist und Sie sich erholt haben. Treten solche Momente immer häufiger auf oder werden sie chronisch, stecken Sie wahrscheinlich schon mitten in einem Burn-out (wörtlich: Ausgebranntsein). Es wird dringend Zeit, den Arzt aufzusuchen und die Sache zu klären.
Erwartungen, Emotionen und der reale Alltag
Ein Burnout wird in der offiziellen Kategorisierung nicht als eigene Krankheit geführt, sondern als Begleitumstand zu gravierenden Problemen mit den persönlichen Lebensumständen. Ursprünglich galt der Begriff nur für Pflegeberufe. Inzwischen kommt er als Diagnose ebenso bei Hausfrau oder Hausmann wie in Managerkreisen vor.
Es handelt sich bei einem Burnout immer um die Diskrepanz zwischen Ihren Erwartungen und den wirklichen Geschehnissen. So gehen Sie beispielsweise mit viel Engagement an Ihr Werk oder treten eine neue Arbeitsstelle an.
Mit der Zeit stellen Sie fest, dass
- Sie dauernd Überstunden machen.
- es keinerlei Anerkennung vonseiten anderer gibt.
- die Arbeit immer mehr wird.
- Sie sich mehr oder weniger für die Familie und/oder die Firma aufopfern.
Der Arbeitsüberlastung haben Sie nichts entgegenzusetzen, weil Sie über keine Abwehrstrategien verfügen. Auf gut Deutsch: Sie können nicht NEIN sagen und wissen nicht, wie Sie sich Hilfe holen sollen. Ihr Selbstschutz funktioniert nicht.
Dabei ist es vollkommen egal, ob andere diese Belastungen aushalten oder ihren Job sogar lieben. Es ist Ihr persönliches Empfinden, das Sie mit einem Burn-out reagieren lässt. Es ist also nicht jeder gleichermaßen gefährdet. Kreative, sensible und stark emotionale Menschen, die sich voller Enthusiasmus und mit hochgesteckten Erwartungen auf ihre Arbeit stürzen, geraten bei fortgesetzten Schwierigkeiten und andauernden Enttäuschungen eher in eine massive Krise als Menschen, die sachlich orientiert sind oder alles an sich abprallen lassen.
Die Auswirkungen
Während der eine in die innere Emigration geht und einfach Dienst nach Vorschrift macht, der andere voller Frust vor sich hinwerkelt, können Sie sich nicht (mehr) aufraffen, an Ihrer Situation etwas zu ändern. Sie fühlen sich vollkommen hilflos. Kommt eine erlernte Hilflosigkeit als Vorbedingung dazu, verstärkt sich die Problematik zusätzlich. Ihr Esprit geht verloren und Sie sind zutiefst unglücklich, fühlen sich in jeder Hinsicht erschöpft. Das Ergebnis ist häufig eine Mischung aus
- Depression,
- Depersonalisierung (Sie verlieren den Kontakt zu sich selbst),
- sozialem Rückzug
- und – sofern Sie nicht dagegen angehen – weiterer Überarbeitung.
Burnout - Die Spirale dreht sich immer schneller nach unten
Ein Burnout tritt anfangs schleichend ein und lässt sich nur individuell und im Zusammenhang mit der allgemeinen Lebens- und Arbeitssituation bestimmen. Jeder reagiert auf den Konflikt zwischen Erwartung, Anspruch und Bewältigungsstrategien anders:
- Der eine bekommt ganz plötzlich einen Weinkrampf, also einen Nervenzusammenbruch.
- Der andere startet schon nach dem Aufwachen mit sorgenvollen Gedanken, auch Schlafstörungen kommen vor. Ein Ende dieser Lebensumstände ist nicht in Sicht.
- Ein Dritter kann sich morgens kaum mehr bewegen und muss das Bett hüten. Seine Gliedmaßen versagen ihm den Dienst.
- Selbst die kleinsten Verrichtungen werden zum Problem. Die Arbeit kann nicht mehr ausgeführt und/oder der private Alltag nicht mehr bewältigt werden.
Es ist also wichtig, die Vorboten zu erkennen. Bei einem Besuch eines Fachberaters für Burnout- und Stressprävention, Heilpraktikers oder Arztes müssen alle Fakten auf den Tisch. Ein Burnout ist nicht einfach zu diagnostizieren, weil auch andere Ursachen für die Probleme infrage kommen können. Daher muss die Fachkraft unbedingt alle Details erfahren. Mit diesem Wissen kann sie Ihnen weiterhelfen.
Ein Burnout lässt sich durchaus gut behandeln. Welche Maßnahmen wirken, erklären wir im nächsten Beitrag „Burnout- und Stressprävention„.